Berlin (ots) - Viele Glaser in Berlin und Brandenburg ignorieren Auflagen bei
der Arbeit mit Fensterkitt, der möglicherweise asbesthaltig ist. Das behauptet
ein Brancheninsider, der sich an das rbb-Verbrauchermagazin SUPER.MARKT gewandt
hat. Sie würden dadurch ihre eigene Gesundheit und die der Verbraucher
riskieren, so der schwere Vorwurf des Informanten. Denn asbesthaltiger
Fensterkitt kann Krebs auslösen.

Eine Stichprobe von SUPER.MARKT mit versteckter Kamera kommt zu alarmierenden
Ergebnissen: Glaser hatten oft weder die gesetzlich vorgeschriebene
Asbest-Zertifizierung, noch haben sie die geforderten Sicherheitsbestimmungen
eingehalten. Das rbb-Verbrauchermagazin befragte zudem mehr als 80 Glaser in
Berlin und Brandenburg zu ihrem Umgang mit Asbest. Einzig sechs Betriebe haben
geantwortet, dass sie die Zertifizierung besitzen und dass das Thema Asbest
Bestandteil ihrer Kundeberatung sei.

Fensterkitt, der zwischen 1960 und 1993 verarbeitet wurde, kann krebserregenden
Asbest enthalten. Nur eine Laborprobe kann das Gegenteil beweisen. Darum dürfen
Altbaufenster grundsätzlich nur von einem Glaser bearbeitet werden, der den
sogenannten kleinen Asbestschein besitzt. Seit über einem Jahr ist dieses
Zertifikat Pflicht für die Handwerker. So soll verhindert werden, dass
Asbestfasern in die Umwelt gelangen und Kunden als auch Mitarbeiter ihre
Gesundheit riskieren. Für eine einfache Fensterscheibe erhöhen sich dadurch
jedoch die Reparaturpreise um circa 100 Euro.

Norbert Kluger von der Berufsgenossenschaft BAU spricht eine deutliche Warnung
aus: "Zahlen sind schwer zu schätzen, weil im Laufe der Zeit die Fenster
ausgetauscht wurden gegen moderne Isolierverglasung - und da wird natürlich
niemand den Kitt in diesen Fenstern sanieren. Wir können nur sagen: Vor 1993
Vorsicht!"

Weitere Informationen dazu im rbb-Verbrauchermagazin SUPER.MARKT am 02.12.2019,
20.15 Uhr im rbb-Fernsehen.

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SUPER.MARKT
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