Berlin (ots) - "Die BAUINDUSTRIE begrüßt die Forderung von BDI und DGB, eine
Investitionsoffensive der öffentlichen Hand zu starten. Insbesondere die
baupolitischen Ziele lassen sich nur erreichen, wenn die öffentliche Hand
konstant in die Infrastrukturmodernisierung investiert und die Bauunternehmen
ihre Kapazitäten entsprechend aufbauen können." Mit diesen Worten kommentierte
Dieter Babiel, Hauptgeschäftsführer des Hauptverbandes der Deutschen
Bauindustrie (HDB), eine Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln (IW)
und des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) im Auftrag des
Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI) und des Deutschen
Gewerkschaftsbundes (DGB). Darin wird die Forderung nach einem auf mehrere Jahre
ausgelegten Investitionsprogramm für öffentliche und private Investitionen, u.
a. durch die Einrichtung eines föderalen Sondervermögens, erhoben. Hintergrund
ist ein bundesweit festgestellter Investitionsbedarf in Höhe von 450 Mrd. Euro
in den nächsten zehn Jahren, der ins-besondere auch zum Abbau des
Investitionsstaus auf kommunaler Ebene in Höhe von 138 Mrd. Euro beitragen soll.

"Am Ende kommt es aber nicht allein auf mehr Investitionsmittel an, sondern
darauf, dass die öffentlichen Verwaltungen in die Lage versetzt werden,
ausreichend baureife Projekte an den Markt zu bringen", betonte Babiel. Nachdem
die BAUINDUSTRIE viele Maßnahmen ergriffen hat, ihre Kapazitäten auszuweiten,
bereite den Unternehmen die momentane Auftragslage zunehmend Sorgen. "Die
Unternehmen haben in den vergangenen zehn Jahren, auch auf Drängen der Politik,
mehr als 150.000 neue Mitarbeiter eingestellt. Trotzdem müssen wir immer
häufiger feststellen, dass nicht genügend Projekte von den öffentlichen
Verwaltungen ausgeschrieben und dann auch vergeben werden", erklärte Babiel. Im
Straßenbaubereich sei der Auftragseingang im August erstmals um nominal 18,8 %
im Vergleich zum Vorjahresmonat zurückgegangen. Zudem würden die Unternehmen
laut DIHK-Herbstumfrage melden, dass Auftragsmangel die Bautätigkeit zunehmend
behindere. Grund hierfür seien zum einen langwierige Planungs- und
Genehmigungsverfahren. Zum anderen seien Baupreissteigerungen, die vor allem auf
der Kostenseite entstanden sind, in den öffentlichen Budgets nicht entsprechend
berücksichtigt worden.

"Damit die Investitionsoffensive Früchte tragen kann, ist eine
Gemeinschaftsanstrengung von Politik, Bauindustrie und Öffentlichkeit
notwendig", forderte Babiel. Die Politik müsse die Voraussetzungen schaffen,
dass neben der Mittelbereitstellung Genehmigungsverfahren verkürzt und
öffentliche Planungskapazitäten wiederaufgebaut werden. Gleichzeitig müsse ein
Dialog in der Öffentlichkeit zur Steigerung der Akzeptanz von
Infrastrukturprojekten geführt werden. "Der Beitrag der BAUINDUSTRIE ist, das
Bauen in Deutschland als ganzheitlicher Infrastrukturanbieter im Rahmen einer
Vielzahl von Beschaffungsvarianten effizient umzusetzen. Der Einsatz von
kooperativen, digitalen Planungsmethoden muss dabei ebenso im Vordergrund stehen
wie ausreichend Spielraum für mehr Innovationen am Bau", so Babiel abschließend.



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Inga Stein-Barthelmes
Bereichsleiterin Politik und Kommunikation
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