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Berlin (ots) - In Berlin gibt es nach Schätzungen des Senators für Stadtentwicklung, Sebastian Scheel (Die Linke), derzeit rund 20 leerstehende und verfallende Mietshäuser, sogenannte Problemimmobilien.

Wie viele dieser Häuser es tatsächlich gibt, ist nicht bekannt. Denn marode und verfallende Immobilien werden bislang nicht in einem berlinweiten Verzeichnis erfasst und dokumentiert. "Wir brauchen ein Wohnungskataster, analog dem Amsterdamer Vorbild," sagte der Stadtentwicklungsstadtrat von Tempelhof-Schöneberg, Jörn Oltmann ( Bündnis 90/Die Grünen): "Wir bekommen dann detaillierte Informationen zu den jeweiligen Wohnungen und damit mehr Transparenz. Das würde dem Wohnungsmarkt insgesamt sehr gut tun," so Oltmann.

Die rot-rot-grüne Regierungskoalition lässt zur Zeit einen Gesetzentwurf für ein Wohnungskataster erarbeiten.

Im Auftrag des Senatsverwaltung für Wohnen ist jetzt ein Handlungsleitfaden für alle Bezirke erschienen, der erläutert, wie rechtlich mit verwahrlosten und leerstehenden Häusern umgegangen werden soll. "Problemimmobilien sind unzumutbar für die Nachbarschaft," sagt einer der Autoren des Leitfadens, der Stadtplaner Werner Klinge, gegenüber rbb 24 Recherche. Nach Ansicht Klinges haben die Bezirke nun alle rechtlichen und finanziellen Möglichkeiten, um gegen Problemimmobilien vorzugehen. Die Bezirke können notwendige Sanierungen mithilfe eines Treuhänders zügiger vornehmen. Dies wurde möglich durch das kürzlich novellierte Wohnungsaufsichtsgesetz und durch die Einrichtung eines Fonds beim Finanzsenator.

Bisher hat allerdings kein Berliner Bezirk Gelder für eine Treuhänderschaft beantragt, ergab eine Anfrage beim zuständigen Finanzsenator. Stadtplaner Werner Klinge empfiehlt in seinem Leitfaden den Bezirken, ein Frühwarnsystem einzurichten, damit die Bau- und Wohnungsaufsicht gemeinsam eine Strategie gegen Problemimmobilien entwickeln.

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